Farbangaben in Produkttexten

Christine van Tübbergen • Okt. 18, 2019

Warum Sie unbedingt Farbe bekennen sollten

Farbangaben in Artikeltexten gehören in jede Content Strategie
Immer wieder ein heiß diskutiertes Thema: Brauche ich wirklich eine Farbangabe in meinen Artikelbeschreibungen? Die meisten Shopbetreiber entscheiden sich dagegen, denn oft ist der Aufwand zu groß und die Kosten entsprechend hoch. Warum gerade im Fashion-Bereich die Colour-Info ein wichtiger Teil jeder Content Strategie sein sollte, erfahren Sie heute im aktuellen CvText Blog-Beitrag.

Wenn Kunden rot sehen

Wie jeder hochwertige Content bringen auch Produktbeschreibungen im Onlineshop ihre ganz spezifischen Herausforderungen mit. Steht die Basis für eine gute Strategie kommen E-Commerce-Verantwortliche gerade bei einem variantenreichen Sortiment nicht um die Fragen herum: Farbangabe, ja oder nein? Insbesondere im Fashionbereich heißt die Antwort meistens nein, denn das Budget reicht in der Regel nicht für die Masse an Unique-Texten pro Farbe, geschweige denn für die Übersetzung je Colour-Up für alle Ländershops. Man entscheidet sich oftmals für einen Kompromiss: Farbe in der Headline reicht völlig aus, schließlich sagen Bilder ohnehin mehr als tausend Worte. Und genau hier ist der Knackpunkt, denn a) lesen nicht alle Kunden die Headline und b) zeigen nicht alle Bildschirme die "echte" Farbe des Produkts.  Das, was als smarte Lösung angedacht war, ergibt oftmals Folgeprobleme. 
Verständlicher wird es an folgendem Beispiel:
Kunde X möchte in Shop Y ein rotes T-Shirt kaufen. Zumindest sieht es auf seinem Bildschirm so aus und der Banner auf der Startseite bewirbt Rot als "die Trendfarbe der Saison". Der Kunde klickt also auf den Banner und gelangt auf eine Landingpage mit roten T-Shirts, nach einem einfachen Filter dort gelistet. Er wählt ein Produkt, das ihm von der Schnittform gleich gefällt und findet auf der Produktdetailseite nur übergreifende Bulletpoints, welche ebenfalls für die Farben Schwarz, Grün und Weiß gelten. Wird schon passen, denkt Kunde X und bestellt. 

Als nach einigen Tagen das Paket ankommt, ist der Kunde sehr erstaunt: Im Paket liegt ein T-Shirt in Pink. Auf dem Etikett ist es als "Beere" ausgezeichnet, im Entferntesten demnach ein Rot-Ton, doch Kunde X wollte echtes Rot, Pink ist überhaupt nicht sein Fall. Verärgert äußert er sich in seinem aktiv angefragten Feedback über den "miserablen Shop" und die "schlechten Produkte". Da er das T-Shirt für einen besonderen Anlasse am selben Tag anziehen wollte, steigt der Ärger und er postet das Ganze direkt in allen sozialen Medien. Nach wenigen Minuten reagieren andere erboste Kunden, die ganz ähnliche Erfahrungen in Shop Y gemacht haben. Es entsteht eine rege Diskussion.

Der Kunde retourniert das T-Shirt und kauft künftig lieber in Shop Z, denn hier werden ihm die Farben immer angegeben.

Gleichzeitig ist der Kundenservice von Shop Y völlig überlastet: Zum einen melden sich Kunden, die gleiche Erfahrungen gemacht haben - nicht zu knapp, denn das Thema "Rot als Trendfarbe" ist im Newsletter und allen Social-Media-Kanälen gespielt worden. Zum anderen muss der Customer Service den Shitstorm abfangen, den Kunde X ins Rollen gebracht hat.

Währenddessen ist das beere-farbene T-Shirt wieder im Lager angekommen, wo es die Mitarbeiter verarbeiten und laut Firmen-Policy nicht mehr in den regulären Verkauf aufnehmen, sondern weiter ins Outlet befördern. Dort wird es als B-Ware für einen Bruchteil des Schwarzpreises letztendlich verkauft. 

Warum die Farbangabe Geld spart

Das oben beschriebene Beispiel passiert so zu hundertfach jeden Tag. Vielleicht nicht in der gleichen Dimension, aber folgende Dinge stehen fest: Wenn Sie auf Farbangaben in Ihrem Onlineshop verzichten, 
  • sparen Sie nur im ersten Schritt Kosten bei der Texterstellung, denn die Folgekosten können wesentlich höher sein: Versandkosten, Retouren, hoher Aufwand beim Customer Service, erhebliche Senkung des UVPs...um nur einige zu nennen,
  • nehmen Sie Ihre Kunden nicht ernst in ihrem Bedürfnis, sämtliche für sie wichtige Informationen zu erfahren,
  • riskieren Sie Ärger und Enttäuschung beim Kunden, bis hin zum Shitstorm,
  • verursachen Sie intern zusätzlichen Prozessaufwand (Kundenservice & Logistik)
  • und verlieren - gerade im Fashionbereich - an Glaubwürdigkeit Ihrer Kampagnen und Branchenkenntnisse. 
Fazit: Rechnet man all diese Punkte einmal gegen, dann rentiert sich die Angaben von Farben in Artikeltexten allemal. Für Ihr Budget, Ihre Prozesse und vor allem für Ihre Kunden! 
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