Hello-Kitty-Farben beim Anwalt? No way!

Kim Weber • Dez. 11, 2019

Das perfekte Design-Briefing

Das Briefing ist die Basis eines jeden guten Projekts und gehört demnach zu jeder fundierten Content Strategie. Doch zugegebenermaßen ist diese Aufgabe nicht gerade beliebt unter Entscheidern. Wie man den Briefing-Prozess smart aufsetzt und damit jede Menge Zeit spart, erzählt uns heute die großartige Brand-Designerin und Content Queen Kim Weber.
Kim, du bist seit guten 2 Jahren als Designerin selbstständig und hast in dieser kurzen Zeit an über 100 Projekten gearbeitet. Großes Kompliment an dieser Stelle! Wie schaffst du es, dass dir deine Kunden genau die Informationen liefern, die du für das Briefing benötigst? 
Dankeschön! Bei mir geht nichts ohne einen Zoom-Call oder ein persönliches Treffen. Um den Kunden und seine Wünsche einordnen zu können, muss ich ihn kennenlernen und hier ist Face-to-face entscheidend. Ich kann an dieser Stelle schon einschätzen, was für einen Typ Mensch ich vor mir habe und in welche Richtung das Ganze gehen wird. Aber um eines kommt kein Kunde vorbei: seine Hausaufgaben. 
Mathe oder Deutsch? 
Beides! :-) Der Kunde muss mir mit Worten erklären, was er vor hat und Zahlen liefern, welches Budget wir zur Verfügung haben. Ich frage viele Basics ab: Wer ist der Entscheider? Welche Inhalte und Ziele gibt es? Wie ist das Unternehmen aufgestellt? Welche Zielgruppen wird angesprochen? Gibt es Design-Vorlieben usw. Es ist superwichtig, dass sich die Kunden hierfür Zeit nehmen und mir in einigen Stichworten ihre Infos zusammenschreiben. Da bin ich auch streng - ohne Input kein Projekt. 
Warum bist du so rigoros, wenn jemand deine Fragen nicht beantwortet?
Weil ich so nicht arbeiten kann und der Kunde am Ende vor allem kein vernünftiges Ergebnis bekommt. Ich bin Designerin, also ein kreativer Kopf, aber manchmal kommt man um den Schriftkram einfach nicht vorbei. Das Briefing ist für beide Seiten eine Bestätigung, dass man auf einer Wellenlänge ist und die gleiche Marschrichtung hat. Erst, wenn man sich hierauf geeinigt hat, kann ich loslegen. Und der Kunde kann sich wieder um seine Aufgaben kümmern und mich einfach machen lassen.
Gab es schon einmal eine Situation, in der das Briefing komplett umgeworfen wurde?
Kleine Anpassungswünsche gibt es immer. Das ist auch völlig ok. Schwierig wird´s tatsächlich, wenn alles an einem Punkt von rechts nach links gedreht wird. Häufig passiert das, wenn es einen Führungswechsel während der Produktionsphase gibt. Ein neuer Entscheider bringt oft auch neue Ideen mit und je nachdem welche, wird es knifflig, alles nochmal umzuwerfen. 
Genau an solchen Punkten hole ich dann gerne das schriftliche Briefing heraus, denn wir haben uns am Anfang des Projekts ja nicht umsonst Gedanken um die Eckpunkte gemacht. So ein Schriftstück erdet auch ganz gut und beruhigt, wenn Menschen nervös werden. 
Ohja, das kommt vor…gerade kurz vor dem Launch. Du bist also ein bisschen auch die Psychologin im Projekt?
So komme ich mir manchmal zumindest vor. :-) Psychologie spielt immer eine wichtige Rolle, bei Farben zum Beispiel. Es gibt Kunden, die haben eine klare Vorstellung, welche Farben sie auf ihrer Website wünschen. Blau schafft Vertrauen, Rot ist eine Signalfarbe, Grün macht alles harmonisch - haben viele schon gehört. Schwierig wird´s, wenn ein Kunde eine Farbe im Kopf hat, die so gar nicht passt. Pink für den Anwalt zum Beispiel. Jemand, der Hello Kitty liebt, kann das privat gerne ausleben, im Business wird er natürlich so nicht ganz ernst genommen. Aber hier siegt zum Glück relativ schnell die Vernunft. 

In Bereichen, wo es nicht so streng geregelt ist, motiviere ich meine Kunden aber auch immer, mutig zu sein. Das Netz ist voller 0-8-15-Seiten, da ist es wichtig, dass man hervorsticht und auf sich aufmerksam macht. Das geht über eine besondere Farbe sehr gut.
Wenn du dir einen Traumkunden mit Traumbriefing wünschen könntet, wie sähe das aus?
Der Traumkunde hat alle seine Unterlagen parat und schickt sie mir im Zip-Ordner beschriftet zu. Er erledigt seine Hausaufgaben, beantwortet kurz und auf den Punkt meine Fragen, lehnt sich dann zurück und lässt mich machen. 
Wenn ich ein gutes Briefing habe, dann sprudeln die Ideen und der kreative Teil beginnt. Idealerweise bin ich die beste Design-Freundin meines Kunden: Er vertraut mir, ich nehme ihm Arbeit ab und hab dabei genug Spielraum für gute Ideen. Dann macht das Ganze richtig Spaß und alle können am Ende ein tolle Ergebnis feiern! 

Für die Content Queens ist Kim Weber definitiv die beste Design-Freundin, denn nach einem knackigen Briefing zauberte sie uns eine fantastische Website

Mehr Infos zu Kim und ihrem Team - den Kreativtunern - unter https://kim-weber.de/
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